Der monoklonale Antikörper Romosuzumab führte in einer Studie zu einer Reduktion der Wirbelkörper-, Schenkelhals- und anderer Frakturen.
Einleitung
Brüche bei Osteoporose entstehen schon bei niedrigenergie-Traumen und werden Fragilitätsfrakturen genannt. Sie sind häufig und erhöhen die Mortalität und Morbidität geriatrischer Patienten. Ein neuer monoklonaler Antikörper – Romosuzumab – der Sklerostin hemmt, damit die Knochenresorption reduziert und die Knochenneubildung fördert, wurde auf Wirksamkeit untersucht. Verglichen wurde die Wirksamkeit gegen Alendronat, dessen therapeutischer Benefit bisher bei der Osteoporose hinreichend dokumentiert wurde.
Methode
Diese multizentrische, randomisierte, doppel-blind angelegte Studie untersuchte den Effekt der subkutanen Gabe von 210 mg Romosozumab einmal monatlich gegenüber 70 mg Alendronat einmal wöchentlich oral auf das weitere Frakturrisiko bei Patienten mit Osteoporose, die bereits eine Wirbelkörperfraktur erlitten hatten. Nach einem Jahr wurde in beiden Gruppen einmal wöchentlich Alendronat weiter verabreicht.
Resultate
3150 Patientinnen mit einem Durchschnittsalter von 74,3 Jahren wurden über 24 Monte nachuntersucht. In der Romosozumab-Gruppe traten bei 6,2 % der Patienten (127 von 2046) neue Wirbelkörperfrakturen auf, in der Alendronat-Gruppe bei 11,9 % (242 von 2047). Die Risikorate lag damit bei 0,52 (95 % Confidenzintervall 0,40-0,66; p < 0,001). Die kumulative Inzidenz aller klinischen Frakturen lag in der Romosozumab-Gruppe bei 9,7 % (198 von 2046 Patienten) versus 13 % (266 von 2047 Patienten) in der Alendronat-Gruppe. Die Nebenwirkungsrate war in beiden Gruppen gleich gelegen. Diskussion: Bei Patientinnen mit Osteoporose und stattgehabter Wirbelkörperfraktur bewirkt Romosuzumab eine geringere Rate an weiteren Wirbelkörper-, Schenkelhals- und anderen Frakturen. Der Effekt war schon 6 Monate nach Beginn der Behandlung nachweisbar.
Literatur
Saag KG, Petersen J, Brandi ML, Karaplis AC, Lorentzon M, Thomas T, et al. Romosozumab or Alendronate for Fracture Prevention in Women with Osteoporosis. N Engl J Med. 2017.
Rezensent
Prim. Dr. Peter Dovjak, Leiter der Akutgeriatrie, Salzkammergutklinikum Gmunden