Die Psychologin Ursula Lehr übernahm 1986 an der Universität Heidelberg den ersten deutschen Lehrstuhl für Alternsforschung und wurde dort Gründungsdirektorin des Instituts für Gerontologie. Mit ihrer Arbeit etablierte sie die Alternsforschung als Disziplin in Deutschland und beeinflusste die Entwicklung der Gerontologie in maßgeblicher Weise.
Darüber hinaus war sie seit 1994 korrespondierendes Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Diese ihre Leistung fand Würdigung über zahlreiche Ehrungen und Preise, darunter auch der Ignatius Nascher Preis der Stadt Wien 2006 als Anerkennung für ihre Forschungsleistungen, der ihr im Rahmen des Wiener Geriatriekongresses verliehen wurde.
Die Forschungsgemeinde verliert mit Ursula Lehr, die am 25. April 2022 im 91. Lebensjahr verstorben ist, eine Ausnahmepersönlichkeit.
Die Österreichische Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren, unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.
Franz Kolland, für den Vorstand der ÖGGG