Einleitung:
Osteoporose verursacht bei Männern eine erhöhte Morbidität und Mortalität. Die Mortalität nach osteoporotischen Frakturen ist bei Männern sogar höher als bei Frauen. Studien mit Surrogatmarker wurden gemacht, die Evidenz einer Wirksamkeit auf die Frakturrate fehlt. Zoledronsäure, 5mg einmal jährlich in Form einer Infusion verabreicht, zeigte bei postmenopausalen Frauen eine Reduktion der Frakturrate.
Methode:
Männer zwischen 50 und 85 Jahren mit der Diagnose „primäre Osteoporose“ oder „sekundäre Osteoporose durch Testosteronmangel“ wurden einbezogen, wenn sie bei einer Knochendichte entsprechend einem T-Wert unter -1,5 eine osteoporotische Fraktur eines Wirbelkörpers hatten oder bei einem T-Wert unter -2.5 keine osteoporotischen Frakturen aufwiesen. Ausgeschlossen wurden Männer mit mehr als 4 Wirbelkörperfrakturen, einem Vitamin D-Spiegel unter 15 ng/ml und den bekannten Kontraindikationen für eine Bisphosphonattherapie. In einem randomisierten doppelblinden Verfahren wurden multizentrisch zwischen Dezember 2006 und September 2008 Patienten einbezogen und alle mit 1000 bis 1500mg Calzium sowie 800 bis 1200 IU Vitamin D behandelt und randomisiert mit einer Zoledronsäureinfusion oder Placebo behandelt.
Resultate:
588 Männer wurden mit Zoledronsäure und 611 mit Placebo behandelt. Der primäre Endpunkt Wirbelkörperfraktur trat in der Zoledronsäuregruppe in 1,6 % und in der Plazebogruppe in 4,9 % nach 24 Monaten auf entsprechend einer relativen Risikoreduktion von 67%. Damit geht, wie aus vorangegangen Studien bekannt, eine signifikante Verbesserung der Biomarker der Osteoporose und Knochendichteparameter einher.
Diskussion:
Die Autoren schließen aus den Daten auf eine gleichgute Reduktion der Wirbelkörperfrakturen wie in vorangegangenen Interventionsstudien für Frauen, sodass die Wirkung der Zoledronsäure offensichtlich keinen Gendereffekt aufweist. Die Leitlinien für die Behandlung von osteoporotischen Männern müssen angepasst werden, ebenso die Refundierungsrichtlinien der Krankenkassen zu dieser Indikation.
Literatur:
Boonen S, Reginster J-Y, Kaufman J-M et al (2012) Fracture Risk and Zoledronic Acid Therapy in Men with Osteoporosis. N Engl J Med 367:1714-1723
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Rezensent:
Prim. Dr. Peter Dovjak
Leiter der Akutgeriatrie LKH Gmunden
Email: peter.dovjak@gespag.at