Die Kombination von Ausdauer- und Widerstandstraining mit gleichzeitiger Gewichtsreduktion zeigte sich in einer Studie von Villareal et al. gegenüber nur Ausdauer- oder Widerstandstraining überlegen.
Hintergrund
In den USA ist ein Drittel der älteren Bevölkerung übergewichtig. Diäten verursachen Sarkopenie und Osteoporose. In dieser Studie wurden die Effekte von Ausdauertraining, Widerstandstraining und deren Kombination unter Gewichtsreduktion auf den Muskel und Knochen untersucht.
Methode
In New Mexico wurden übergewichtige Teilnehmer (Body Mass Index ≥ 30) über 65 Jahre rekrutiert. Personen mit schwerer Herz- oder Lungenkrankheit sowie Personen, die kein körperliches Training absolvierten konnten, wurden ausgeschlossen. In diesem Programms, das eineinhalb Jahre dauerte, wurden die Teilnehmer randomisiert in vier Gruppen geteilt: in eine Gruppe mit Widerstandskrafttraining und Diät, in eine Gruppe mit Ausdauertraining und Diät, in eine Gruppe mit der Kombination von Ausdauer-und Widerstandskrafttraining und Diät und eine Kontrollgruppe. Die verschriebene Diät beinhaltete 500 bis 750 kcal weniger als die berechnete nötige Tagesmenge an Kalorien, die Trainingseinheiten wurden dreimal wöchentlich absolviert. Die Knochenmasse wurde mit DEXA gemessen, die Frailty mit dem sogenannten Physical Performance Test. Außerdem wurden die Ganggeschwindigkeit, Funktionalitätsfragen und Lebensqualitätsfragen erhoben.
Resultate
Das Durchschnittsalter der 160 Teilnehmer betrug 70 Jahre, 60 % in der Kombinationsgruppe waren Frauen, 62 % in der Widerstandskrafttrainings-Gruppe, 65 % in der Ausdauertrainings-Gruppe und 70 % in der Kontrollgruppe. Die Gewichtsreduktion in der Ausdauertrainings-Gruppe als auch bei den anderen Trainingsgruppen betrug 9%, in der Kontrollgruppe unter 1 %. Die Knochendichte unterschied sich vor und nach der Interventionsperiode in der Widerstandskrafttrainings-Gruppe nicht signifikant, sank in der Ausdauertrainingsgruppe um 2,6 % und in der Kombinationstrainingsgruppe um 1,1 %. Die Muskelmasse sank in der Kombinationsgruppe um 3 %, in der Widerstandskrafttrainings-Gruppe um 2 %, in der Ausdauertrainings-Gruppe um 5 % und blieb in der Kontrollgruppe gleich. Die Funktionalität steigerte sich in der Kombinationstrainingsgruppe am meisten.
Diskussion
Es zeigte sich eine Überlegenheit des Kombinationstrainings unter Gewichtsreduktion mittels Diät im Vergleich zu den beiden anderen Trainingsmodalitäten alleine. Die Adhärenz war in der Studie mit über 90 % sehr hoch. Die Nebenwirkungen wie Schulterschmerzen, Rückenschmerzen oder Knieschmerzen waren in den Gruppen gleichverteilt.
Literatur
Prim. Dr.Peter Dovjak, Leiter der Akutgeriatrie, Salzkammergutklinikum Gmunden