Einer im NEJM publizierten Studie zufolge gibt es keine signifikante Reduktion des systolischen Blutdrucks bei Patienten mit resistenter Hypertonie sechs Monate nach der renalen Hochfrequenzablation des Sympathikus im Vergleich zu Personen, bei denen eine Scheinkontrolle erfolgte.
Die alternde Gesellschaft mit erhöhter Rate an Adipositas zeigt eine steigende Prävalenz der Hypertonie. Trotz Gabe von drei Antihypertensiva sind 10 % der Hypertoniefälle resistent. Diese Patienten haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Die Katheter-basierte renale Sympathikusdenervierung mit Hochfrequenz wird in mehr als 80 Ländern zur Therapie dieser klinischen Situation verwendet. Nicht-verblindete Studien zeigten eine bedeutsame Blutdrucksenkung, waren aber bezüglich des Studiendesigns fragwürdig. Eine im April im „The New England Journal of Medicine“ publizierte Studie sollte diese Mängel ausgleichen.
Patienten von 18 bis 80 Jahren mit resistenter Hypertonie wurden einbezogen und randomisiert einer Scheinprozedur oder der renalen Hochfrequenzablation des Sympathikus unterzogen.
In 88 Studienzentren wurden 535 Patienten zwischen Oktober 2011 und Mai 2013 randomisiert den beiden Gruppen zugeteilt. Das Durchschnittsalter lag bei 57 Jahren, etwa 60 % waren Männer. In beiden Gruppen gelang eine Blutdrucksenkung um 14mmHg (Scheinprozedur-Gruppe) und 11mm Hg (Denervierungsgruppe). Es konnte kein signifikanter Unterschied gefunden werden.
Die renale Denervierung mit Katheter-gestützter Hochfrequenzablation bringt daher keinen Vorteil. Die Ergebnisse stehen in krassen Gegensatz zu bisher publizierten Daten und zeigen die Wichtigkeit des verblindeten randomisierten Studiendesigns.
Deepak L. Bhatt, David E. Kandzari, William W. O’Neill, Ralph D’Agostino, John M. Flack, Barry T. Katzen, Martin B. Leon, Minglei Liu, Laura Mauri, Manuela Negoita, Sidney A. Cohen, Suzanne Oparil, Krishna Rocha-Singh, Raymond R. Townsend, George L. Bakris, for the SYMPLICITY HTN-3 Investigators
A Controlled Trial of Renal Denervation for Resistant Hypertension
N Engl J Med 2014; 370:1393-1401 April 10, 2014, DOI: 10.1056/NEJMoa1402670
Rezensent:
Prim. Dr. Peter Dovjak
Leiter der Akutgeriatrie
Salzkammergutklinikum