Einleitung:
25% aller Patienten mit koronarer Mehrgefäßerkrankung hatten Diabetes. Bisherige Studien zeigten einen Überlebensvorteil der Revaskularisierung mittels Bypassoperation gegenüber einer Behandlung mittels Mechfachstents. Auch waren schwere kardiovaskuläre und cerebrovaskuläre Komplikationen bei Patienten, die zur Revaskularisierung Mehrfachtstents erhielten, häufiger als bei Patienten nach Bypassoperationen. Die vorliegende Studie versucht zu klären, welche Methode der Revaskularisierung bei Diabetikern mit koronarer Mehrgefäßerkrankung mittels zeitgemäßer Technik der Bypasschirurgie und Stentimplantation besser geeignet ist.
Methode:
Diabetiker mit koronarer Mehrgefäßerkrankung mit einem Stenosegrad über 70 % bei der angiographischen Untersuchungen wurden einbezogen, randomisiert einer Methode der Revaskularisierung zugeordnet und auf das Auftreten von Schlaganfällen, Myokardinfarkten und Todesfällen hin nachkontrolliert..
Resultate:
Von April 2005 bis April 2010 wurden in 140 internationalen Zentren 32.966 Patienten gescreent und 1.900 in die Studie einbezogen. Das Alter betrug 63 + 9,1 Jahre, 3,8 Jahre wurde im Durchschnitt nachuntersucht. Die Ereignisrate (Insult, Myokardinfarkt, Todesfälle) war in der Bypassgruppe 18,7 % und 26,6 % in der Stentgruppe. Die Mortalität betrug in der Stentgruppe 16,3 % und in der Bypassgruppe 10,9 %. Diese Tendenz zeigte auch die Schlaganfall- und Myokardinfarktrate.
Diskussion:
Die Autoren schließen aus den Daten auf einen Vorteil der Bypassoperation gegenüber den Mehrfachstentimplantationen bei Diabetikern mit koronarer Mehrgefäßerkrankung – unabhängig von der Stenosemorphologie oder Lage, Nierenfunktion oder Myokardfunktion.
Literatur:
Farkouh ME, Domanski M, Sleeper LA et al
Strategies for Multivessel Revascularization in Patients with Diabetes
N Engl J Med 2012; 367:2375-84
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Rezensent:
Prim. Dr. Peter Dovjak
Leiter der Akutgeriatrie LKH Gmunden
Email: peter.dovjak@gespag.at