Einleitung:
Exazerbationen der chronischen Atemwegserkrankung (COAE) verursachen weitere Lungenfunktionsverschlechterungen und Verschlechterungen der Lebensqualität. Die Mortalität innerhalb von 5 Jahren beträgt 55 %. Die Identifikation von Patienten mit diesem Risiko hat größte Bedeutung. Pulmonale Gefäßerkrankungen haben größte Bedeutung für Exazerbationen und für die Letalität. Im Computertomogramm des Thorax kann das Verhältnis zwischen Lungenarterie zur Aorta vermessen werden.
Methode:
Personen mit einer Exazerbation der COAE zwischen 45 und 80 Jahren wurden in 21 medizinischen Zentren in die Studie aufgenommen. Vom ursprünglichen Datensatz mit 10.300 Personen wurden Patienten mit einem Goldstadium II–IV der COAE mittels CT untersucht und prospektive 2,1 Jahre nachverfolgt.
Resultate:
Von 3.690 Patienten wurden 3.464 CT-Bilder ausgewertet. Bei einem Verhältniswert von über 1 des Größendurchmessers der Pulmonalarterie gegenüber der Aorta (PA:A Ratio) wurden mehr schwere Exazerbationen gefunden (Spitalsaufnahme notwendig) 53 % versus 13 %, OR 7,44.) In der multivariaten Regressionsanalyse fanden sich auch vermehrte Exazerbationen bei einer Ratio über 1 im folgenden Jahr – OR 4,56.
Diskussion:
Die Autoren schließen aus den Daten auf eine Voraussagbarkeit zukünftiger Exazerbationen bei einer PA:A Ratio über 1 und schwereren Exazerbationen. Der Pathomechanismus dahinter wurde mit einer pulmonalen Hypertension und lokalen Entzündungen mit endothelialer Dysfunktion beschrieben. Es ist ein relativ einfach zu erhebender Marker, der die Prognose und die notwendigen Kontrollen bei Patienten mit COAE besser beschreiben lässt.
Literatur:
Wells JM, Washko GR, Han MLK et al (2012) Pulmonary Arterial Enlargement and Acute Exacerbations of COPD. N Engl J Med 367:913-921
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Rezensent:
Prim. Dr. Peter Dovjak,
Leiter der Akutgeriatrie LKH Gmunden,
Email: peter.dovjak@gespag.at